wurzelecht

Einen Rebstock nennt man wurzelecht, wenn die Wurzel und der oberirdische Rebstock von Anbeginn an aufeinander gewachsen und nicht gepfropft sind, und daher auch die exakt gleiche DNA (Erbinformation/Erbgut) haben.

Im Unterschied zu veredelten Reben (Chimären) sind wurzelechte Rebstöcke nicht gepfropft sondern am Stück gewachsen.

Wurzelechte Reben sind seit der Reblauskatastrophe die Ausnahme geworden. Die meisten Weinberge sind mit auf amerikanischen Unterlagsreben gepfropften Rebstöcken bepflanzt. Die widerstandskräftigen Wurzeln der Wildreben aus den USA werden von der Reblaus nicht befallen, sie sind im Gegensatz zu den Wurzeln europäischer Rebstöcke reblausresistent.

Von manchen Weinfachleuten wird immer wieder behauptet, Weine von ungepfropften, wurzelechten Rebstöcken seien von besserer Qualität, andere Experten sagen wiederum das Gegenteil.

Nahezu weltweit findet man wiederum Enklaven, die vorwiegend mit wurzelechten alten Rebstöcken bepflanzt sind. Meist stehen diese Rebstöcke auf extrem sandigen Böden, in diesem Untergrund kann die Reblaus sich nicht ansiedeln. Das ist zum Beispiel in der südfranzösischen Camargue der Fall. Auch in Weinbaugebieten, die weitgehend isoliert sind vom Rest der Welt, wie in Chile (im Westen der Pazifik, im Osten die Anden), findet man in größerem Umfang noch wurzelechte Reben.

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