In der Chemie ist Kohlensäure H2CO3, im Zusammenhang mit Wein ist genau genommen das Gas CO2 gemeint wenn von Kohlensäure gesprochen wird.
In vielen Weinen ist CO2 enthalten, es entsteht als Nebenprodukt der alkoholischen Gärung und auch beim biologischen Säureabbau (Malolaktische Gärung).
Das Gas CO2 wird umgangssprachlich oft fälschlicherweise als Kohlensäure bezeichnet. In der Chemie spricht man vom Dissoziationsgleichgewicht, das heißt in wässriger Lösung gelöstes Kohlenstoffdioxid steht im Gleichgewicht mit Kohlensäure (CO2+H2O=H2CO3). Reine Kohlensäure (H2CO3) ist nur unter Laborbedingungen existent, in der Natur kommt sie nur gelöst vor. Um exakt zu sein müsste man in der Regel von freier Kohlensäure reden, wenn man Kohlensäure sagt. Siehe hierfür auch kohlensaeure.net.
Kohlensäure wird beim Wein nicht zur Gruppe der flüchtigen Säuren gerechnet, obwohl sie mit dem bloßen Auge leicht beobachtbar flüchtig ist!
Im Wein dient sie in erster Linie der Haptik und wird entweder während der Gärung im Wein gehalten oder als Gärungskohlensäure oder zugekaufte Kohlensäure (aus der Gasflasche) dem Wein wieder zugesetzt. Der Zusatz ist bei Perlwein die Regel. Gerade auch bei jungen frischen Weißweinen ist es jedoch üblich geworden ihnen durch den Erhalt von einem gewissen Maß an Kohlensäure ein wenig mehr Frische zu verleihen. Das wohlige Prickeln im Mund sorgt für eine gute Durchblutung der Mundschleimhaut und regt die Speichelproduktion deutlich spürbar an.
Geschmacklich spielt sie aber auch eine kleine Rolle, sie zerfällt im Mund und hat dann einen leicht säuerlichen Geschmack!
Synonyme für Kohlensäure sind Kohlenstoffsäure und Dihydrogencarbonat, irrtümlich bezeichnet man aber auch das Gas CO2 (Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid) so.