Viele Weine haben unmittelbar einen teils seltsamen Geruch und eine unangenehme Aromatik, das nennt man dann „Abfüllschock“.
Der Abfüllschock: Unangenehmer Geruch direkt nach der Abfüllung
Während der Abfüllung ist ein Wein in einem gewissen Maß mechanischen und auch chemischen Belastungen ausgesetzt. Neben den mechanischen Einflüssen durch die Abfüllanlage kommt im Rahmen der Abfüllung auch eine chemische Manipulation dazu. Das dem Wein als Oxidationsschutz zugegebene ungebundene Schwefeldioxid sammelt sich zwischen der Weinoberfläche und dem Flaschenverschluss und es kann, je nach Schwefelbedarf des Weins und dementsprechend dosierter Menge kann es von einigen Tagen bis mehrere Wochen dauern, bis das Schwefeldioxid komplett gebunden ist und der unangenehme Geruch verschwindet. Teilweise ist nur wenig von diesem unangenehmen Geruch wahrnehmbar, aber es ist auch sonst wenig Aromatik wahrnehmbar.
Um das Inverkehrbringen eines Weines der unter einem Abfüllschock leidet (füllkrank) zu vermeiden, sollte bei der Schwellung vor Abfüllung nicht zu viel Schwefeldioxid eingesetzt werden. Moderne Abfüllanlagen minimieren die mechanischen Einflüsse bereits auf ein unvermeidbares Mindestmaß.
Für den Wein ist aber es ohnehin besser, wenn er eine Weile abgefüllt in der Flasche ruhen kann um „wieder zu sich zu finden“. Der Abfüllschock verliert sich oft sehr rasch…