Die Färbertraube Teinturier du Cher ist eine sehr alte Rebsorte, ihr Ursprung liegt wahrscheinlich in einer Selektion aus Wildreben. Sie ist gewissermaßen die Mutter des Rotweins, vor ihrer Entdeckung waren Rotweine meist eher blassrot.
Teinturier du Cher wurde an der Loire bereits im 17. Jahrhundert verwendet um die eher blassen Rotweine mit einer kräftig roten Farbe einzufärben. Der aus der Färbertraube Teinturier du Cher erzeugte Deckrotwein war von extrem dunkler Farbe und brachte einen hohen Tanningehalt mit, so wurden die mit ihm gefärbten Rotweine nicht nur dunkler, sondern auch haltbarer.
Ab dem 19. Jahrhundert nahm die Popularität des Färbens der blassen Rotweine erheblich zu und wurde auch über das Gebiet um Orléans hinaus rasch verbreitet. Damit ging der Erfolg der Deckrotweinsorte rasant weiter, ihre Bedeutung verlor allerdings ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. Dann kamen Neuzüchtungen die einfacher im Anbau waren, höhere Erträge lieferten oder einfach noch bessere Eigenschaften haben und stohlen ihr die Show.
Amüsanterweise war es sogar so, dass bei vielen der frühen Kreuzungen der neu gezüchteten Färbertrauben die Teinturier du Cher beteiligt war.
In Deutschland gibt es einen kleinen Bestand, es werden hierzulande knapp 15 Hektar der Teinturier du Cher angebaut. Dem Winzer ist sie allerdings meist unter einem der deutschen Synonyme bekannt (Färbertraube, Tintentraube, Bluttraube).
Einige Synonyme für Teinturier du Cher:
- Alicante
- Auvernat Teint
- Bayonner
- Black Spanish
- Bluttraube
- Bourguignon Noir
- Färbertraube
- Furber
- Gros Noir
- Negrier
- Néraut
- Noir d’Espagne
- Noir d’Orléans
- Oporto
- Plant des Bois
- Plant d’Espagne
- Pontiac
- Raisin d’Orléans
- Rubintraube
- Teint
- Teinteau
- Teintevin
- Teinturier
- Tinta Francisca
- Tintentraube
- Uva Tinta