Die Rotweinsorte Lucie Kuhlmann ist eine von dem französischen Züchter Eugène Kuhlmann 1911 im Institut Viticole Oberlin in Colmar (Elsass) neu gezüchtete und weitgehend pilzresistente Hybridrebe.
Die nach Lucie, der Ehefrau von Eugène Kuhlmann, benannte Neuzüchtung ist eine Kreuzung nicht nur aus Europäerreben und somit eine Interspezifische Züchtung (Hybridsorte). Ihre Mutter ist nicht exakt bekannt, sicher ist nur:
(Vitis riparia x Vitis rupestris) x Goldriesling = Lucie Kuhlmann
Im Jahr 1921 startete der Verkauf der Reben, sie ist bis heute in manchen Ländern zu finden. Da sie eine Hybridrebe ist, ist ihr Anbau in Deutschland seit den 1930er Jahren verboten. Lucie Kuhlmann darf nur im Versuchsanbau angebaut werden.
Die Sorte reift früh und zeigt eine hohe Pilzresistenz gegen den Echten Mehltau und auch den Falschen Mehltau auf und ist sogar weitgehend resistent gegen Botrytis cinerea. So kann weitestgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Ihre frühe Reife macht die Sorte speziell für den Anbau in kühleren Gegenden interessant. In Kanada wird sie in geringem Umfang in den Weinbaugebieten Neuschottland, Ontario und Quebec angebaut, in Europa ist sie nicht in nennenswertem Umfang zu finden.
Die Hybridsorten Lucie-Kuhlmann, Maréchal Foch und Léon Millot sind aus derselben Kreuzung hervorgegangen und demnach verwandt.
Wie bei anderen Hybridreben auch entsteht bei ihr je nach Ausbau ein leichter Fox-Ton!