CeBIT 2009 – Wein im Web 2.0

Gestern bin ich gemeinsam mit Dirk Würtz nach Hannover zur CeBIT 2009 gefahren. Dort fand in der Webciety-Area das Wein-Panel zum Thema Wein im Web 2.0 statt.

Moderiert wurde von von David Nelles, aktiv dabei waren neben Dirk Würtz auch Alexander Schardt, Matthias Metze, Michael Pleitgen und Mario Scheuermann.

David Nelles leitete mit einer Präsentation „Was ist Web 2.0, social media und twitter“ und kam zum Fazit dass es sich hierbei lediglich um Kommunikationsinstrumente handelt! Was früher der Kirchplatz war, findet man heute als social media. Was hat das mit Wein zu tun? Man findet im Internet eben auch vieles rund um das Thema Wein, wie zum Beispiel bottleplot.com, verkostet.de, Blog von Dirk Wuertz als typische Beispiele für das Web 2.0.

Seine Erhebung worüber deutsche User bezüglich Wein sprechen kam zu dem Ergebnis das

  • bei Rebsorten Riesling vor Spätburgunder und Chardonnay führt
  • bei Anbaugebieten die Pfalz und die Mosel vor Baden und Rheinhessen liegen
  • bei Flaschenverschlüssen Kork vor Schraubverschluss liegt
  • bei Winzern Würtz vor Weil, Haag und Loosen führt
  • bei Süßegraden trocken vor süß liegt

Mario Scheuermann verweist darauf dass seine Studie das Thema Bordeaux allerdings an der Spitze sieht und blickt zurück auf den Beginn der Weinblogs. Er zitiert dann kurz seine Umfrage und gibt mehrere Beispiele aus seinem Forum talk-about-wine. Er kommt zu dem Fazit dass der weinkaufende User aufgrund seines Konsum- und Kaufverhaltens für den Weinhandel eine sehr interessante Zielgruppe darstellt.

Dann übernahm Michael Pleitgen das Wort und verwies auf die recht langsame Entwicklung des Vertriebsweges Internet. Es begann mit Büchern und fand dann seinen Weg zum Wein. Hier herrscht aber seit etwa 10 Jahren Stagnation, Bei den großen findet man bis heute keine Ansätze für Web 2.0, siehe Hawesko, Jaques‘ Wein Depot, Mövenpick.

Alexander Schardt beantwortet die Frage ob Wein und Web 2.0 funktioniert mit einem klaren Ja, aber verweist auch auf die noch überschaubare Zahl der User bei verkostet.de.

Dirk Würtz, der wohl als Erster direkt Wein über twitter verkauft hat, stellt Weinforen und deren User provokant in Frage. Allerdings bewies er in den letzten Jahren selbst, wie man Weinforen wie talk-about-wine und Wein-Plus nutzen kann um sich bekannt zu machen. Ihm gelang es auch seinen Online-Bekanntheitsgrad ins Geschäft zu transferieren und er betont die Wichtigkeit eines Mittelweges.

Matthias Metze betrachtete die gesamte Entwicklung als Händler der aktiv social media nutzt. Er fasste zusammen dass es für ihn als Betreiber des Viva-Vino-Shop von enormer Wichtigkeit war über Kommentare in Blogs, twitter und so weiter bekannt zu werden und ist der Überzeugung dass die Wichtigkeit dieser Medien in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird.

Mein Fazit: Das Thema Wein im Web 2.0 steckt noch in den Kinderschuhen. Die Entwicklung in Deutschland ist aber ganz klar hin zum Web 2.0, auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis es sich letztlich durchsetzen wird.

Hier sind schon mal ein paar Fotos die ich vor, während und nach der Veranstaltung gemacht habe:

Und hier ist die aufgezeichnete Sendung:

4 Comments

  1. Die Frage die mich seit einigen Tagen beschäftigt ist:

    Wie lange geht das Web 2.0 und Wine gut?

    Zur Zeit sind es „nur“ ein gutes Dutzend Winzer und „Wein-Experten“ die den Markt ein bischen anderes gestalten. Ein kleiner Haufen, dem ich gerne zuhöre und dem ich auch, auf deren Ratschlägen, bestimmte Weine abkaufen würde.

    Aber !

    Wie sieht das in einem halben Jahr aus. Twittern und bloggen die ganzen Wein Genossenschaften? Was wäre wenn die Hälfte, oder nur ein viertel der knapp 60.000 Winzer bloggen würden?

    Was ich damit sagen will, zur Zeit ist das ganze noch am Anfang und das ist gut so.

    Aber es kommt die Zeit, da werden wir mit den Angeboten überhäuft … und

    ob das ganze dann noch funktoniert, das ist die Frage…

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  2. Hallo Mac,
    die Frage ist meiner Meinung nach weniger wie lange es gut geht, sondern viel mehr wie und vor allem wie schnell es sich entwickelt. Es ist ganz klar zu erkennen dass das Medium heute deutlich stärker von der Branche genutzt wird, als vor einem Jahr. Nur muss sich der Verbraucher allgemein eben auch dahin entwickeln.
    Der Anfang ist gemacht, bleibt zu beobachten wie, wie schnell und wohin letztendlich genau sich dalles entwickelt.
    Die Zeit mit den zu vielen Angeboten mag auch kommen, da kann dann jeder selektieren, genau wie bei der Werbung die täglich per Post in unseren Briefkästen landet…

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