Bei der Rheingauer Flöte handelt es sich um eine im Rheingau verbreitete spezielle Form der Weinflasche, in die ausschließlich Weine ab mindestens Qualitätswein aus dem Rheingau abgefüllt werden.
Rheingauer Flöte
Die in die Höhe langgezogenen Schlegelflaschen, wie sie im Rheingau und im Elsass gebräuchlich sind, werden wegen ihrer schlanken hohen Form als Flöte bezeichnet.
Dabei zeichnet sich die Rheingauer Flöte dabei durch eine ganze Reihe weiterer Merkmale aus: die 35 cm hohe Schlegelflasche in grün, braun und teilweise auch blauer Farbe weist mit ihren auffälligen Längsrillen (Facettenschliff) bis über die Flaschenschulter und dem auffälligen Glaswulst unterhalb der Öffnung eine markante Optik auf. Sie hat als Standardformat ein Volumen von 750 ml (0,75 L).
Im Rheingau wird in diese Flasche nur Riesling oder Spätburgunder aus dem Rheingau ab der Qualitätsstufe QbA bzw Qualitätswein abgefüllt. Die Rheingauer Flöte wurde nach langer Absenz seit 1990 wieder im Markt eingeführt. Das geschah mit tatkräftiger Unterstützung des Rheingauer Weinbauverbandes.
Großer Nachteil der Rheingauer Flöte
Die etwas spezielle und auffällige Flasche passt mit ihrer Höhe von 35 cm nicht in die Supermarktregale und nicht in die meisten Kühlschrankfächer. Auch die verbreitetsten Regalsysteme im Fachhandel tun sich mit dieser größeren Flaschenhöhe meist schwer.
Über die mangelnde Eleganz des Wulst als Abtropfrand kann man sicher diskutieren, ich denke, dass ist Geschmacksache und bleibt letzten Endes dem Kunden und seiner Entscheidung überlassen.
Gerade unter den jungen Nachwuchswinzern des Rheingaus gibt es eine Reihe von Kritikern, gegen die sich der Rheingauer Weinbauverband durchsetzen muss um an der Verbreitung der Flaschenform festzuhalten.