Somontano D.O.

Die Weinregion Somontano D.O. liegt in der spanischen Provinz Huesca in Aragonien (Alto Aragón) im Nordosten Spaniens. Im Norden ist das bergige Plateau durch die Pyrenäen begrenzt, welche das insgesamt eher dürre Ebrotal mit Wasser versorgen. Aufgrund seiner Lage nahe der Pyrenäen verfügt Somontano über ein besonderes Klima.

Das Weinbaugebiet Somontano verfügt über eine lange Tradition. Bereits die Römer hatten Reben in der Region angepflanzt, der Weinbau wuchs und blühte über das Mittelalter hinweg dank dem Einfluss der Klöster, die aus den Trauben ihren Messwein herstellten. Ein Wandel kam, als am Ende des 19. Jahrhunderts die Reblaus in Bordeaux ihre Weinberge vernichtete, kam 1894/1895 die Familie von Francis Lalanne über die Pyrenäen nach Somontano und pflanzte hier Cabernet Sauvignon und Merlot um weiterhin die Kunden bedienen zu können. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren die Weine aus Somontano auch am spanischen Königshof bekannt und beliebt. Innerhalb einiger Jahre wuchs die Rebfläche auf weit über 100.00 Hektar, bevor die Reblaus über die Pyrenäen eingeschleppt wurde und sich ausbreitete. Für den Weinbau in Somontano folgten nun viele schwierige Jahre, bevor das Gebiet 1984 den Status einer D.O. erlangen konnte. Der Weinbau in Somontano wird auch heute noch, wie in anderen den Pyrenäen und somit Frankreich nahen Gebieten auch, durch einen deutlichen französischen Einfluss geprägt, dies fängt bei der Wahl frankophiler Rebsorten an und ist gerade in dem Bereich bis heute noch auf den ersten Blick erkennbar.

Heute ist Somontano eine der etablierten Regionen wenn man von qualitativ guten spanischen Weinen spricht. Die Region Somontano lässt sich in drei verschiedene Bereiche unterteilen: die Berge, die Hangregion und die Ebene, Weinbau findet man vor allem an den Terrassen und Hängen. Man findet in Somontan sehr viel Landwirtschaft, ungefähr auf 100.000 Hektar. Aktuell wird in Somontano auf rund 4.742 Hektar Weinbau betrieben, davon sind 133 Hektar ökologisch zertifiziert. Insgesamt haben im Jahr 2008 525 Betriebe Trauben für die Weinproduktion der 32 Bodegas angebaut.

Seinen Namen verdankt Somontano seiner Lage unmittelbar am Fuß der Pyrenäen: „am Fuß der Berge“ bedeutet Somontano übersetzt, ebenso wie Piemont in Italien.

Der Weinbau der D.O. Somontano ist festgelegt auf das Gebiet von insgesamt 43 Gemeinden, diese befinden sich überwiegend in der Provinz Huesca, südlich bis westlich der Stadt Huesca, bis nach Barbastro. Nur wenige Ausnahmen gibt es mit einigen Weinbergen in den Nachbarprovinzen Ribagorza und Monegros.

Das Kontinental-mediterran geprägte Klima in Somontano zeichnet sich durch kalte Winter und heiße Sommer mit extremen Temperaturschwankungen, speziell im späten Frühjahr und im Herbst aus. Gegen die extrem kalten Nordwinde schützen die Pyrenäen, dennoch gibt es in den Wintermonaten durchaus harte Nachtfröste. Die durchschnittliche Temperatur liegt bei nur 11 Grad Celsius. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, Sommer und Winter sind generell sehr groß, man misst durchaus bis zu 42°C im Sommer und bis zu -12°C im Winter. Dafür Verantwortlich sind nicht nur die nahen Pyrenäen, auch die Höhe. Weinbau in Somontano findet man in einer Höhe von ungefähr 350 bis 700 Meter. Die Niederschläge sind von Norden nach Süden und von Westen nach Osten ansteigend, das heißt der Nordwesten ist am trockensten. Im Schnitt fallen in Somontano etwa 500 mm bis 600 mm Niederschlagsmenge pro Jahr. Diese Fakten zeigen, dass in Somontano ein trockenes Cool-climate vorherrscht. Die Reben haben somit eine lange Vegetationsperiode und es können unter anderem viele Aromastoffe in den Trauben gebildet werden. Durch die kühlen Winde, die Nachts von den Pyrenäen herabwehen, bleibt eine solide Säurestruktur erhalten. Der geringe und über das Jahr verteilte Niederschlag sorgt für wenig Probleme mit zum Beispiel mit Fäulnis und Pilzbefall (z.B. Botrytis oder Grauschimmel). Die Sonne scheint pro Jahr im Schnitt rund 2.700 Stunden lang.

Der Boden in Somontano besteht überwiegend aus dunklen Sandstein- und Lehmformationen, je nach Standort der Reben auch Granit und Kalkstein oder Schwemmböden (entlang des Vero). Die Böden sind gute Wasserspeicher ohne das Wasser zu stauen und verfügen über eine überwiegend gute Drainage. Besonders nördlich und östlich der Stadt Barbastro findet man steinige Böden mit geringer Erdauflage. Somontano ist von Norden nach Süden von vielen kleinen Bachläufen durchzogen, die im Frühjahr das Schmelzwasser aus den Pyrenäen ins trockenere Tal führen.

In Somontano werden heute zu 100 % Weine mit D.O.-Status hergestellt. Die Statuten der D.O. schreiben unter anderem vor, dass der Wein in der Region abgefüllt sein muss, daher gibt es aus der Region keinen Bulkwein. In Somontano dürfen folgende Rebsorten angebaut werden:

Rote Rebsorten:

Weiße Rebsorten:

Die auf 56 Hektoliter pro Hektar (für rote Trauben) und 63 Hektoliter pro Hektar (bei weißen Trauben) limitierten Erträge verdeutlichen das Qualitätsstreben in der Region. In Somontano werden derzeit von 32 Bodegas (Abfüller, Kellereien und Erzeuger) zwischen 113.000 Hektoliter (2008) und 156.00 Hektoliter (2007) Wein hergestellt, im Jahr 2008 gingen davon gerade 29.047 Hektoliter in den Export, etwa 1/6 davon wird nach Deutschland exportiert. In Somontano wird zu je etwa 1/6 Weiß- und Roséwein hergestellt, knapp 2/3 entfallen hier auf die Rotweinproduktion.

Die drei mengenmäßig größten Betriebe in Somontano sind Bodegas Enate (deutsch), Bodega Pirineos und Vinas del Vero. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Betriebe, wie zum Beispiel Bodegas Alodia, Bodegas Lalanne, Bodegas Osca und viele mehr!

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