Syrah / Shiraz

Syrah (gängige Synonyme: Shiraz, Marsanne noir, Hermitage, Damaszener, Neiretta, weitere findet man in der Datenbank VIVC vom Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof) ist eine rote Rebsorte.

Syrah

Ihren Ursprung findet man im mediterranen Südfrankreich. Heute ist Syrah weltweit auf mehr als 100.000 Hektar (ha) gepflanzt.

Ihren Ursprung hat die Rebsorte Syrah vermutlich an der Rhône. Es wurde zeitweise spekuliert dass die Rebe aus dem Iran kommen könnte wo es eine Stadt Namens Schiraz gibt. 1998 hat Dr. Carole Meredith an der University of California, Davis per DNA-Analyse nachgewiesen, dass Syrah eine natürliche Kreuzung der autochthonen alten französischen Rebsorten Dureza und Mondeuse Blanche ist und somit ihren Ursprung höchstwahrscheinlich tatsächlich im mediterranen Teil Frankreichs, unter Umständen auch an der Rhône hat. Im italienischen Forschungsinstitut IASMA, San Michele all’Adige wurde bei weiterführenden genetischen Untersuchungen herausgefunden, dass die Syrah-Rebe auch mit den vor allem im Trentino und in Südtirol verbreiteten Rebsorten Marzemino, Lagrein und Teroldego verwandt ist.

Syrah treibt sehr spät aus, deswegen gibt es kaum Frostschäden und braucht einen gleichmäßig starken Sonnenschein bis in die Reifeperiode, dann etwas weniger. Ist gegen Ende der Reifezeit die Sonnenbestrahlung zu stark erhält man leicht plumpe, eindimensionale Weine mit breiter, marmeladiger Frucht. Was den Boden anbelangt ist Syrah nicht sonderlich anspruchsvoll, es reicht wenn er möglichst steinig (im besten Fall Granit) ist und gut Wärme speichert. Beim Klima mag sie es gerne warm und mild. Der Bedarf an Sonne bestimmt somit in großem Maße die Verbreitung der Rebsorte. Man findet Sie überwiegend in Frankreich (vor allem nördliche Rhône, südliche Rhône sowie Languedoc und nahezu der gesamte Mittelmeerraum), Australien und Argentinien. Wenn auch nur in flächenmäßig kleinem Umfang angebaut gibt es dennoch einige sehr gute Syrah-Weine aus Kalifornien, Chile, Südafrika und auch aus Italien. Ein entscheidender Faktor für die Typizität der Syrah-Weine sind die kleinen Beeren mit fester Haut und kräftiger Färbung. Für den Winzer ist Syrah nicht ganz unproblematisch, ein Risiko stellt gegebenenfalls nasses, kaltes Wetter während der Rebblüte dar, was durch die Verrieselung zu enormen Ertragseinbußen führen kann. Die Sonne spielt wie oben gesagt bei der Reife eine große Rolle. Scheint zu wenig, reifen die Trauben nicht ganz aus und der Wein erhält raue grüne Tannine und wirkt auch unreif, scheint zu wenig Sonne stellt sich die Reife sehr schnell ein und die Trauben werden leicht überreif. Dann erhält man Weine die keine Eleganz besitzen, überreif und marmeladig wirken und zu wenig Säure haben. Dafür sind die Reben relativ gut resistent gegen die meisten Krankheiten. Syrah ist von Natur aus nicht zu sehr ertragreich aber hat das Potential um sehr gute Weine daraus herzustellen. Syrah eignet sich sowohl sehr gut zum sortenreinen Ausbau, als auch zum Verschnitt. Sie ist ein hervorragender Verschnittpartner und hat so unter anderem auch in Frankreich eine lange Tradition um verschiedensten Weinen des Languedoc, aber auch der Provence mehr Struktur und Tannin zu geben. Während speziell in Frankreich der Anbau in den vergangenen Jahrzehnten wieder deutlich zugenommen hat auf mittlerweile wieder deutlich über 30.000 Hektar, ist die weltweit anerkannte Edelrebe Syrah erst seit dem Jahrgang 2002 in Deutschland für den Anbau zugelassen. Auch wenn zur Zeit nur wenige Hektar bepflanzt sind ist ein deutlicher Trend hin zu Syrah erkennbar, so haben einige Winzer vom Kaiserstuhl, dem Markgräflerland (z.B. im Badenweiler Römerberg), aus Rheinhessen und der Pfalz lebhaftes Interesse an dieser Sorte, so dass die Rebschulen mit dem Veredeln kaum nachkommen und so die Rebfläche bald ansteigen wird. Gerade in diesen warmen und sonnenverwöhnten Weinbaugebieten kann es einem guten Winzer gelingen einen guten deutschen Syrah zu erzeugen.

Bei der Vinifizierung fordert der Syrah den Winzer nicht sonderlich, vielmehr sind Geduld, Ruhe und Zeit gefragt. Schon die Maischestandzeit kann recht flexibel gewählt werden, von ein paar Tagen bis hin zu rund drei Wochen sind problemlos möglich. Er erträgt durchaus höhere Gärtemperaturen von Mitte 30°C, kann sogar in offenen Gärbottichen vergoren werden und erhält trotz allem seine intensiv färbenden Athocyane bei um einen farbtiefen Wein zu ergeben. Das Vergären in offenen Gärbottichen war im Norden der Rhône früher üblich. Man ging dann zu geschlossenen Tanks oder Fässern über. In den letzen Jahren gehen weltweit einige Erzeuger jedoch wieder zu den offenen Gärbottichen zurück. Die Jungweine eignen sich bestens um in Barriquefässern zu reifen. Hierbei dürfen es sowohl elegantere französische Barriques sein, als auch die intensiv aromatisierenden Amerikanischen. Auch bei der Dauer der Lagerung im Barrique kann man einem hochwertigen Syrah etwas mehr Zeit gönnen. Auf der Flasche reift der Syrah je nach Herkunft und Qualität in fünf bis acht Jahren auf seine Trinkreife und hält diese dann auch über einen recht langen Zeitraum von vier, fünf oder mehr Jahren. Seine langsame Reife verdankt der Syrah vor allem dem hohen Tanningehalt und seinem (bei entsprechend niedrig gehaltenem Ertrag) hohen Extrakt. Besonders die Tannine bedürfen der Flaschenreife um die Adstringenz zu mildern und den Wein geschmeidiger zu machen. Nach längerer Flaschenreife soltle man die Weine behutsam dekantieren um sie vom Depot zu trennen.

Syrah-Weine haben in ihrer Jugend meist Aromen exotisch duftender Blumen wie Nelke oder Veilchen, aber auch schwarze und rote Johannisbeere, Himbeere, Brombeere und Schwarzkirsche, bringen aber auch leichte Rauchnoten mit. Während er reift gewinnt er Aromen von Kräutern und Gewürzgarten bis hin zu Wild und Leder, Tabak und Kakao, vor allem aber auch Lakritze. Je nach Boden auf dem er wächst reicht sein Aromaspektrum von pfeffrig-würzig nach Pflaume schmeckend bis hin zu mächtig, würzig und konzentriert marmeladig. Gerade junge dichte Syrah-Weine sollte man rechtzeitig karaffieren, damit der Wein sich besser entfalten kann.

Neben den renommierten Rotweinen der nördlichen Rhône (wie zum Beispiel Côte-Rôtie, Hermitage, St. Joseph oder Crozes-Hermitage) gibt es auch internationale Spitzenweine, besonders aus Australien, aber auch anderen Ländern wie Kalifornien, Südafrika und Italien.

2 Comments

  1. Hallo

    Vielen Dank für diese Informationen. ich würde sehr gerne Wisse Welche Winzer in Deutschland die Syrah angeplantz haben, weil ich nämlich gerne erfahrungen austauch provozieren würde.
    Vielen Dank
    Eric

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