Weinbaugebiet Nahe | Weinrallye #24

Das Weinbaugebiet Nahe beginnt im Norden bei Bingen, dort wo die Nahe in den Rhein mündet, und zieht sich entlang der Nahe und ihrer Nebenflüssen (Trollbach, Alsenz, Guldenbach, Gräfenbach, Glan) entlang derer Flussläufe. In Richtung Südwesten wird Weinbau betrieben bis etwa in Höhe der Stadt Kirn, in Richtung Süden in etwa bis in Höhe des Ortes Bayerfeld-Steckweiler.

Die Stadt Bad Kreuznach ist mit immerhin rund 770 Hektar Rebfläche nicht nur die größte Weinbaugemeinde an der Nahe, sondern als größte Stadt der Region auch deren kulturelles und wirtschaftliches Herz. Bad Kreuznach spielt nicht nur an der Nahe, als größte, sondern auch in Gesamtdeutschland als siebtgrößte Weinbaugemeinde eine gewichtige Rolle. Beachtlich ist auch der Vorsprung Bad Kreuznachs zur nächstgrößten Weinbaugemeinde an der Nahe: Guldental mit knapp 380 Hektar! Darauf folgt Wallhausen mit rund 220 Hektar und Langenlonsheim an vierter Stelle mit etwa 190 Hektar. Man muss schon die Rebfläche der Plätze zwei, drei und vier addieren um in der Summe ungefähr die gleiche Fläche wie die Stadt Bad Kreuznach zu haben.

Die Weinberge liegen im Wetterschatten des Binger Wald, Soonwald und Hunsrück im Norden und Nordwesten. Im Süden, speziell im Bereich der Nebenflüsse Alsenz und Glan finden die Reben Schutz durch das Nordpfälzer Bergland. Neben dem Schutz den die Weinberge durch diese Mittelgebirge erhalten, sind sie auch ausschlaggebend für die überwiegende Regenarmut.

Das Klima an der Nahe ist in vielen Weinbaugemeinden gerade so für den Weinbau ausreichend: Man hat hier im Durschschnitt 1.600 Sonnenstunden, durschnittliche Niederschläge von gerade einmal 519 mm pro Jahr und eine Jahresdurchschnittstemperatur von knapp unter 10°C.

Der Riesling als Rebsorte fühlt sich hier sehr heimisch. Man findet ihn auf rund 26 % der gesamten Rebfläche, Müller-Thurgau auf knapp 17 % sowie Silvaner auf 8 % der Rebfläche. Insgesamt sind hier auf über 80 % weiße Rebsorten angepflanzt, Rotwein macht nur knapp ein Fünftel der Weinberge aus.

Die Weinberge findet man überwiegend in leicht hügeligen Flach- bis Hanglagen, teils auch nicht als großflächige Monokultur, sondern durchaus im Wechsel mit Feldern und Wiesen. Lediglich bei Bad Münster am Stein-Ebernburg und entlang der Nahe bis an Niederhausen vorbei, im gesamten Alsenztal und in Höhe Dorsheim sind umfangreiche Steillagen zu finden. Sonst findet man auch hier und da vereinzelte Steillagenweinberge, aber nur wenige!

Was den Boden anbelangt, so kann man der Nahe unmöglich einen typischen Boden zusprechen, man findet hierfür eine viel zu große Vielfalt: Porphyr, Schiefer, Schieferton, Quarzit, Rhyolith, Melaphyr, Andesit, Sandstein, Tonstein, Mergel, Ton, Lehm, Sand, Löß, Lößlehm, Terrassensand, Terrassenkies , Terrassenlehm.

Geschrieben im Rahmen der Weinrallye #24, die Regeln gibt’s im Winzerblog.

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