Ich mag spanische Weine. Besonders die Roten. Spaniens Weinwelt ist sehr vielseitig und interessant. Ich persönlich mag traditionelle spanische Weine sehr, was sicher nicht jeder nachvollziehen kann. So polarisiert auch der Pompaelo Crianza aus dem Jahr 2002. OK, es ist kein ganz großer Wein, aber er gefällt mir trotzdem.
Navarra als Region ist eine der Weinbauregionen die leider während und nach der Reblauskrise sehr stark von Frankreich beeinflusst wurden. Dadurch wurden die typischen spanischen Rebsorten verdrängt. Verdrängt wurden sie auch bei der Erstellung der Cuvée dieses Weins durch den Kellermeister Alberto Flamarique. Es handelt sich hier um eine Cuvée aus Merlot, Tempranillo und Cabernet Sauvignon die zwölf Monate lang in Barriquefässern reifte.
Der Wein hat im Glas eine reife ziegelrote Farbe mit nur wenigen zarten Nuancen in Orange zum Rand hin. Auch in der Nase versteckt er seine Reife nicht, warum denn auch? Die Aromen in der Nase und auf der Zunge sind gleichermaßen geprägt von Tertiäraromen nach Waldboden, eingelegten Kirschen und Pflaumen, Kompott. Oxidation hat eben tiefe Wurzeln in der Geschichte des spanischen Weinbaus. Wir sprechen hier über Weine aus dem Land das ein Qualitätssystem (Crianza-Reserva-Gran Reserva) hat, das sich an der Reifezeit eines Weins orientiert.
Man nimmt auf der Zunge immer noch eine präsente Säure und reife Tannine war. Man spürt zwar direkt das man keinen 2007er am Gaumen hat, der Wein ist jetzt und für dei nächsten beiden Jahre auf seinem Höhepunkt. Das beweist er nicht nur in der Nase und am Gaumen, auch im Abgang zeigt er noch ein wenig Reifepotential.
Ich finde es sehr Schade dass mit solchen vom Stil her traditionell gehaltenen Weinen nicht jeder umgehen kann und aus diesem Grund solche Weine oftmals in Verkostungen nicht gut abschneiden!