In Sachen Riesling haben für mich speziell auch die Rieslinge von der Saar eine ganz eigene Typizität: Stahlig, mineralisch, finessenreich, langlebig!
Der 2008er Riesling „Senior“ Faß 6 vom Weingut Peter Lauer in Ayl ist ein guter Vertreter dieser Spezies. Weine von der Ayler Kupp habe ich bereits mehrfach gereift verkostet und war überrascht, wie gut sie reifen können.
Dem Etikett kann man entnehmen:
steillage . handverlesen
Farblich findet man noch frisch wirkende grüne Reflexe. In der Nase kräutrige Würze, deutlich nimmt man bereits hier die Mineralität wahr! Auf der Zunge ringt die leichte Süße mit der prägnant stahligen Säure. Es entfaltet sich ein Potpourri gelber exotischer Früchte und ein wenig Steinobst wie zum Beispiel Aprikose. Doch die Exotik dominiert klar in der Länge! Dominant ist auch die Mineralität, sie ist sogar als sehr ausgeprägt einzustufen. Der Wein hat gerade mal 11,5 % Vol. Alkohol, also eher ein Leichtgewicht. Dennoch bleibt er im Abgang sehr lange auf der Zunge präsent, länger noch präsent bleibt er mir sicher in positiver Erinnerung!
Fazit: Spannend!
Offen gesagt habe ich nicht mehr die geringste Ahnung wo ich den Wein gekauft habe, wie dem Aufkleber auf dem Flaschenrücken zu entnehmen ist kostete mich die Flasche im Fachhandel 8,95 €, diese ist er in meinen Augen allemal locker wert!
Sorry Alex, aber bei 11,5% vol von einem „Leichtgewicht“ zu sprechen empfinde ich grenzwertig. Haben wir uns wirklich schon so sehr an die sprittigen Bomber Marke >14% gewöhnt ?
Die alte Leier des „Geschmacksträgers Alkohol“ ist in meinen Augen langsam ausgereizt. Es geht ja auch anders. Nur müssen wir anscheinend alle erstmal wieder von diesem Selbstverständnis wegkommen, daß ein „guter Wein“ auch mit reichlich Umdrehungen daher kommen muß.