Von Hausmannskost wurde das Thema der Weinrallye #20 vorgegeben: Wein zum Fisch, aber nicht weiß und trocken
Das stellt mich erst einmal vor ein kleines Problem: Aufgewachsen und bis heute wohnhaft bin ich in einer Region und einer Familie, in der man noch nie viel Fisch zubereitet hat. Deshalb, egal wie gerne ich koche, tu ich mir bis heute mit der Zubereitung von Fisch etwas schwer. Meine erste Idee, Fischstäbchen, habe ich dann verworfen und auf den Besuch im Restaurant heute Abend gehofft.
Im Restaurant ein kurzer Blick auf die Speisekarte und ich wusste: Die Weinrallye ist gerettet! Besser noch: Ich kann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn, obwohl ich ihn nicht gerne zubereite, ich esse Fisch sehr gerne. Kurz die Karte gecheckt und eine im Kräutersud gegarte Bachforelle mit Salzkartoffeln ausgewählt:
Das Bistro Max in Winnweiler hat zum Glück eine auf Frische orientierte Küche mit vielen regionalen Produkten, alles mit gutem handwerklichem Geschick zubereitet. Die Forelle war auf den Punkt gar und hatte durch den Kräutersud einen leicht kräutrigen Geschmack. Salzkartoffeln als Beilage sind, was die Weinauswahl anbelangt zum Glück eher unproblematisch.
So wählte ich als Essensbegleiter einen halbtrockenen Riesling aus dem Alsenztal vom Weingut Hahnmühle. Dieser hat neben seiner frischen Frucht auch eine leichte Note frischer Kräuter, eine knackige Säure und eine verspielte Restsüße. Die Bachforelle hat definitiv von dem Riesling profitiert, dessen durch die dezente Restsüße etwas kräftiger Körper war auch nicht zu schwer.
Generell ist das Kllischee, das zu Fisch immer nur ein trockener Weißwein harmoniert, ohnehin nicht ganz korrekt. In sehr vielen Fällen funktionieren gerade zu Fisch und anderen Meerestieren ohnehin Weißweine im dezent halbtrockenen Bereich oder auch Roséweine. Je nach Zubereitung kann sogar ein leichter bis mittelschwerer Rotwein sehr gut dazu passen. Eine der gelungensten Kombinationen die mir bislang begegnet ist, war vor einigen Jahren eine gegrillte Jakobsmusuchel mit einem im Barrique ausgebauten Barbera dazu. Als ich das las, dachte ich nur: Absolut unmögliche Kombination. Zu meiner Überraschung passte es perfekt. Deswegen sollte man da immer offen sein und testen!
PS: Liebes Team vom Max, im Winter ist die Treppe höllisch glatt!