Nachdem ich bereits zur Weinrallye #15 mit dem 2004 Cabernet Son Roig von Can Majoral einen Rotwein aus biologischem Anbau verkostete, versuch ich es heute Abend mit einem Weißwein aus biologischem Anbau.
Das Weingut Hahnmühle liegt rund 15 Minuten nördlich von meinem Wohnort in Mannweiler-Cölln, im malerischen Alsenztal und gehört somit zum Weinbaugebiet Nahe. Das Weingut wird betrieben von Martina und Peter Linxweiler. Die Familie Linxweiler, äußerst nette und sympathische Menschen, führt das Weingut seit mittlerweile 22 Jahren und setzt bedingungslos auf ökologischen Anbau. Besonderheit auf der Hahnmühle ist die Tatsache dass man dort seinen eigenen Strom aus einer eigenen von der Alsenz angetriebenen Stromanlage gewinnt. Bewirtschaftet werden von der Hahnmühle etwa 13 Hektar Weinberge
Mein Wein heute Abend ist eine restsüß ausgebaute Riesling Spätlese vom Steckweiler Mittelberg aus dem Jahrgang 2007 mit nur 7,5 % vol. Alkohol. Dank des Glasverschlusses muss ich mir zumindest keine Gedanken darum machen ob der Wein einen Korkschmecker haben könnte!
Im Glas zeigt sich der Wein mit einer intensiv gelben Farbe, die jugendlich funkelt. Ich rieche direkt vollreife exotische Früchte wie zum Beispiel Ananas und Papaya. Der Riesling stürmt förmlich in meinen Mund und wirbelt alles auf. Die enorme Restsüße von über 90 g/l und die rassig-wilde Säure von 9 g/l strapazieren im ersten Moment die Geschmacksknospen. Eine Aromatik nach Zitrusfrüchten belegt im ersten Moment den gesamten Mundraum, wird allerdings von Sekunde zu Sekunde von Noten gelber exotischer Früchte überdeckt.
Wenn der Wein sich auf der Zunge ein wenig erwärmt hat bekommt er einen zarten Hauch einer sanften Honignote und Trockenfrüchte. Generell wirkt sich etwas Luft sehr positiv auf den Wein auf. während er zu Beginn noch recht verschlossen ist, öffnet er sich mit zunehmender Zeit im Glas. Im Nachhall ist der Wein wieder geprägt durch vollreife exotische und vor allem Früchte in Kombination mit einer rassigen Säure. Animiert zum Weitertrinken!
Ich mag solche restsüßen Weine, gerne auch einmal im lieblichen Bereich. Sie müssen allerdings auch eine dementsprechend rassige Säure haben um spannend zu bleiben, nicht klebrig zu wirken.