Neulich kam der Paketbote. Das ist ja hin und wieder der Fall bei uns, doch meistens haben wir vorher auch etwas bestellt! Er brachte uns ein Paket mit zwei Flaschen Wein an die Tür, darin waren dann je eine Flasche roter und weißer Einheitswein aus einem studentischen Projekt der Hochschule Geisenheim.
Schön!
Ich finde es immer schön zu sehen welche Projekte an der Hochschule Geisenheim, ganz sicher eine der Hochburgen der weinbezogenen Studiengänge in Deutschland, von den Studierenden umgesetzt werden.
Dem Begleitschreiben kann man dann auch noch entnehmen:
In einem studentischen Projekt der Hochschule Geisenheim wurde das Thema Wiedervereinigung diskutiert und auf „Geisenheimer Art und Weise“ aufgegriffen, nämlich mit der „Vereinigung“ von Weinen aus ehemals Ost und West – sprich der Herstellung von zwei Cuvées aus allen 13 Weinanbaugebieten West- und Ostdeutschlands.
Aber nicht nur Ost- und Westdeutschland, sondern das gesamte Spektrum des deutschen Weinbaus sollte in unseren Cuvées präsent sein. Daher sind mit unseren Studierenden alle strukturellen Bereiche der Deutschen Weinwirtschaft an diesem Projekt beteiligt: Fassweinwinzer, Flaschenweinbetriebe und Winzergenossenschaften, VDP-Weingüter, konventionelle und ökologisch arbeitende Betriebe haben ihre besten Weine für diesen einmaligen Anlass zu Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um den elterlichen Betrieb, die Ausbildungsstätte oder die Studierenden sind selbst Weingutsbesitzer bzw. Mitglied des genossenschaftlichen Betriebes.
(Dabei zeigte sich auch, dass manch ein mitgebrachter Wein nicht in die Cuvée aufgenommen werden konnte, da er entweder den hohen Qualitätsanforderungen nicht entsprach oder auch einfach nicht in das Ensemble der 12 anderen Cuvéebestandteile passte. Somit musste dann in einigen wenigen Fällen auf andere Weine von Alumnis der Hochschule zurückgegriffen werden.Für viele beteiligte Studierende wurde dadurch erst klar, warum es in Deutschland bisher noch nie eine solche „Deutschland-Cuvée“ gab. Denn der Verschnitt von Weinen aus verschieden Weinanbaugebieten ist weinrechtlich nicht unkompliziert und es mussten viele Klippen umschifft werden, um schlussendlich einen tatsächlichen „Einheitswein“ zu kreieren, der auch legal vermarktet werden darf. Das ist beispielsweise auch der Grund, warum nur Prädikatsweine oder Qualitätsweine, die nicht chaptalisiert wurden, verschnitten werden konnten.
Ich meine, das hört sich gut an. Lehrauftrag erfüllt! Die Studenten haben ein Projekt konzipiert und erfolgreich umgesetzt! Mit Erfolg.
Der Wein selbst ist ein harmonisch runder Weißwein und lässt sich sehr gut trinken! Sicher kein Wein auf höchstem Niveau, aber mit einem engagierten Ansatz…