Der frühe Austrieb der Reben und der kühle Sommer verlängerte in 2007 den Rieslingtrauben die Vegetationsperiode.
Das Familienweingut Willi Haag in Brauneberg ist stark im Export engagiert und hat seine Stärke in den Restsüßen Rieslingweinen gefunden.
Winzer Marcus Haag bewirtschaftet hier etwa 6 Hektar Steillagen an der Mosel. Die Sonnenuhr stellt den besten Teil des Brauneberger Juffer dar, die Reben stehen hier auf feinstem Devonschiefer.
In sattem Goldgelb funkelt der Wein im Glas. Die Farbe lässt die Erwartung steigen. In der Nase wird man dann auch keineswegs enttäuscht: Man findet eine Fülle vollreifer gelber Früchte, ein Hauch heller Blütenhonig rundet den Duft ab. Auf der Zunge spielt die Süße mit der Säure, der Wein wirkt unwahrscheinlich lebendig am Gaumen, selbst für einen jungen Riesling. Man findet Aromen wie in der Nase, gepaart mit einem zarten Kräuterduft. Er wirkt sehr mineralisch und hat reichhaltig Extrakt. Die rassige Säure wird durch den Körper und die Restsüße sehr gut eingebunden. Es ist wohl dem kühlen Herbst zu verdanken dass er so eine knackige Säure bewahren konnte. Den Alkoholgehalt von gerade einmal 8,5 % nimmt man überhaupt nicht war. Der charaktervolle Körper bleibt auch im Nachhall sehr lange erhalten.
Ich liebe diesen restsüßen Typ Riesling von der Mosel. Knackige Säure im Wechselspiel mit der Süße auf der Zunge, kompakt doch sehr aromatisch am Gaumen und in der Nase, ausgeprägt mineralisch dank des Schiefers.