Nicht erst seit ich im Mai 2006 das Valtellina besucht habe mag ich diesen Wein in nahezu jedem Jahrgang sehr!
Die Weine von Nino Negri habe ich bis vor einigen Jahren auch mit großer Leidenschaft verkauft. So war es mir ein großes Vergnügen damals die Region und auch den Erzeuger damals vor Ort kennen zu lernen. Mit vielen bleibenden Eindrücken und einer ganzen Reihe Bilder kam ich wieder, mit jedem Schluck erinnere ich mich bis heute gerne an die schöne Zeit.
Die Weinberge im Veltliner Tal sind allesamt sehr steil und nur schwierig zu bewirtschaften. Die 55 Hektar große Subzone Inferno ist die heißeste Lage des Valtellina.
2007 Mazèr Inferno Valtellina Superiore DOCG, Nino Negri
Laut DOCG dürfen Rotweine aus der Region aus mindestens 90 % Chiavennasca (Nebbiolo), höchstens 10 % andere für die Provinz Sondrio empfohlene nicht-aromatische Rebsorten produziert werden, so weit ich weiß verwendet man bei Nino Negri ausschliesslich Chiavennasca. Sein Beiname Mazèr bedeutet „gut, schön und großzügig“ im lokalen Veltliner Dialekt.
Seit neuestem treffen wir uns einmal im Monat abends im Weingut Kiefer mit Kollegen (vom Auszubildenden Winzer und Weinküfer bis zum Chef) und Freunden um gemeinsam einige Weine zu verkosten. Wer Lust hat einmal mitzumachen kann das gerne! Letztes Mal war das Thema Italien, unter anderem verkosteten wir auch diesen Wein.
Eine eher helles klares Kirschrot in der Farbe, auffallend ausgeprägte Bildung von „Kirchenfenstern“ zeigen sich auf den ersten Blick im Glas.
In der Nase findet man zu Beginn frische, klare Sauerkirsche. Mit jedem Tag an dem die Flasche offen ist wird der Wein mehr und mehr von Kräutern dominiert. Nach einer Woche finde ich eine kräftige Note von grüner Paprika.
Im Mund hat man eine elegante und animierende Säure die sich auch bis zum letzten Tag frisch hält. Präsente aber weiche Gerbstoffe geben mir direkt das Gefühl der Wein hätte immer noch einige Zeit vor sich gehabt. Die Aromen aus der Nase finden wir auch hier wieder, nur ist die Kräuternote etwas dezenter.
Ein langer Abgang mit Würze und Pfiff macht Laune auf den nächsten Schluck.