Im Winter mögen viele ja eher kräftige und schwere Rotweine. Die findet man gerne und zu Hauf zum Beispiel in Spanien.
Aktuell habe ich einen durchaus beeindruckenden Garnacha aus Spanien für mich entdeckt:
Der 2007er 100%ige Garnacha Pasolasmonjas von Bodegas San Martin wurde mir in einem Weinfachhandel in Trier empfohlen.
Als ich im Gespräch mit dem Händler hörte dass es sich um einen Garnacha handele war ich direkt offen. Garnacha, bzw. Grenache in Frankreich, hat, wenn der Winzer weiß was er tut, ein wahnsinniges Potential.
Im Glas zeigt sich dieser schwere Rotwein mit tiefdunkelroter Farbe, im Licht funkelt er in dunklem Kirschrot. Trotz das der Wein laut Herstellerangabe unfiltriert ist, ist er strahlend klar im Glas.
Die Nase zeigt sich direkt sehr komplex. Rauchnoten (durch die 14 Monate Ausbau im Barrique?), Schwarzkirsche, schwarze Johannisbeere, Leder, Teer. Der Wein wirkt zu Beginn sehr balsamisch und erst nach ein paar Minuten an der Luft gesellen sich die Fruchtaromen dazu.
Im Mund wirkt er recht schmeichelnd. Er ist weich und füllig, erdrückt einem aber nicht direkt. Aromatisch wiederholt sich der nasale Eindruck, geschmacklich bringt er eine ausgeprägte, aber unaufdringliche Struktur reifer Tannine mit sich, die Säure ist nicht ausgeprägt und steht im Hintergrund. Das Beeindruckende an dem Wein ist die Fülle: lang und dicht, dennoch nicht fett! Lediglich die 13,5%vol. Alkohol stören mich persönlich ein wenig, ich denke hier hat man wohl abgerundet.
Im Abgang zeigt er Länge, sehr viel Länge!
Der Wein ist jetzt reif, sollte also nicht unnötig lange weiter liegen bleiben. Mich erinnert er an einen trinkreifen Cannonau di Sardegna (bei Cannonau handelt es sich auch um Grenache/Garnacha). Ganz anders als die meisten französischen Grenache-Weine.