Ein absolutes „must have“ für jeden der sich intensiv mit dem Thema Sensorik auseinandersetzt ist das Buch „Sensi diVini – Die Weinprobe findet im Kopf statt“.
Die Herausgeber Jürgen K. Mai und Begnina Mallebrein haben in dem Buch unter Mithilfe der deutschen Weinakademie und international anerkannten Experten aus Deutschland, Italien, Großbritannien und den USA ein unterhaltsames, dennoch sehr stark wissenschaftlich geprägtes Buch geschaffen, welches für mich zu den Standardwerken in diesem Bereich gehört!
Alleine die Überschriften und Autoren der einzelnen Kapitel verdeutlicht den Anspruch den der Leser an Sensi diVini stellen darf:
- Grußwort „Das Leben: vom reduktionistischen zum ganzheitlichen Ansatz“, Prof. Rita Levi-Montalcino (Nobelpreis für Medizin 1986)
- Grußwort, Dr. Luigi Amadio (Direktor des IRCCS)
- Grußwort, Prof. Dr. med. Hans-Rüdiger Vogel (Ehrenvorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Weinakademie)
- Das Gehirn – eine Galaxie, Prof. Jürgen K. Mai (Professor für Neuroanatomie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Fachbuchautor z.B. von „Atlas of the Human Brain“ und Mitherausgeber Sensi diVini)
- Der Geschmackssinn und seine Love Affair mit dem Wein, Thomas Pritchard (College for Medicin at Pennsylvania State University Hershey)
- Der Geruchssinn und der Wein, Joel L. Price (School of Medicine at Washington University St. Louis)
- Der Nachgeschmack, Giuseppe Rivolin (ehemaliger Direktor des Institus für Hygiene der Region Aosta)
- Der Kortex, der Wein und das Vergnügen, Edmund T. Rolls (Department of Experimental Psychology at University of Oxford)
- Weinverkostung – eine Herausforderung an das Gehirn (Die erste fMRT-Studie zur Verkostung von Wein im Gehirn eines Sommeliers), A. Castriota Scanderberg, G. Hagberg, A. Cerasa, G. Committeri, G. Galati, F. Patria, S. Pitzalis, C. Caltagirone, R. Frackowiak
- Wie man die Neuronen durch gutes Essen beschwingt, Heinz Beck (Kochbuchautor und Chef des Restaurants La Pergola im Hotel Waldorf AstoriaRome Cavalieri)
Einige der oben genannten Kapitel sind dominiert durch sehr wissenschaftliche Texte und Abbildungen, verlieren allerdings nie den Bezug zum Thema und führen tiefer und tiefer in die Thematik der Sensorik ein. Man liest hier nicht was wie zu schmecken hat, sondern man findet hier die detaillierten Abläufe und Mechanismen in unserem Gehirn, unserem Geruchs- und Geschmackssystems und unserem Nervensystem während des Riechen und Schmeckens!
Besonders die Seiten 55 bis 59 auf denen „Die Unterschiede zwischen Sommeliers und „nicht-geübten“ Weintrinkern“ bei einer Weinprobe mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) in einer Studie erforscht wurden sind interessant zu lesen. Das Fazit der Studie ist dass ein geübter Verkoster, der mit dem nötigen Vokabular vertraut ist, zwar klare Vorteile hat, doch ein geübtes und aufnahmebereites Gehirn ebenso notwendig ist.
Das Buch ist zwar nicht immer einfach zu lesen, das soll es auch nicht sein! Es hilft aber jedem dabei die Riech- und Schmeckvorgänge besser zu verstehen, zu interpretieren und noch analytischer zu Verkosten.
Die Idee zum Buch kam den Wissenschaftlern übrigens 2002 während einer internationalen Konferenz von Neurologen in der Fondazione Santa Lucia, bei der unter anderem auch eine Weinverkostung durchgeführt wurde. Diese Weinverkostung zusammen mit Vorträgen über Riechen und Schmecken erweckte bei den teilnehmenden Wissenschaftlern die Idee, die Vorgänge und Abläufe während einer Weinverkostung genauer zu untersuchen.
Sensi di Vini: Die Weinprobe findet im Kopf statt– ISBN: 88-7283-234-9 erschienen im Raetia-Verlag, Bozen (67 Seiten).
Leider ist Sensi diVini nur noch schwer erhältlich, bei Amazon.de z.B. ist es derzeit nicht verfügbar. Der auf Kochbücher spezialisierte Kölner Buchhändler BuchGourmet bietet auf www.buchgourmet.com das Buch Sensi DiVini – Die Weinprobe findet im Kopf statt jedoch noch an.
Klingt nach verdammt schwerer Kost, wenn man nicht so ein Freak ist wie du und ein Fan von dem Thema. 😉
@Yuki_Keylin: ähm, ich denke es gibt noch jede Menge Freaks außer Alex die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen…
😉
Ich kenne das Buch und hab schon versucht es zu bekommen, alleine schon für den Tipp wo man es noch kaufen kann bin ich schon sehr dankbar!
…wo man ES noch… meinte ich natürlich!
Hallo Lars, du kannst das Kommentar auch noch bearbeiten wenn du es schon veröffetnlicht hast (zumindest für ein paar Minuten).
Ich denke aber auch dass @Yuki_Keylin falsch liegt, es gibt sicher einige Leute die sich damit beschäftigen und das dann auch gerne vertiefen wollen. Das Buch ist sicher kein Buch welches man abends zur Entspannung liest…
@Alexander: Ich sag ja nur, dass es schwere Kost ist, wenn man sich nicht eh schon für das Thema interessiert… 🙂
@Yuki_Keylin: Dank Lars bin ich wohl nicht der einzige Sensorik-Freak!
😉
@Alexander: Ich hab’s ja schon begriffen, ich bin ruhig. *lach* 😀
@Linda: du darfst es gerne Lesen wenn du unbedingt möchtest! 😉
Ich hab das Buch schon lange, aber verstanden hab ich nicht Alles. Hab mich aber auch nie so intensiv damit beschäftigt, sondern mich auf das konzentriert was ich für Interessant gehalten habe. Gut finde ich es aber auch.
hey, klingt nach einem tollen buch. bin sehr gespannt darauf. danke für die info!
@olga: Ist auch ein gutes Buch, sonst hätte ich ja nicht darüber geschrieben! 😉
@Alexander: Hmmm, klingt ja fast so, als sollte ich es wirklich noch lesen. 😀
@Linda: Das sag ich doch schon die ganze Zeit! 😉
@Alexander: Ok, ok, überredet!
Ich hab das Buch mittlerweile gelesen und gebe dir Recht, es ist schwere Kost. Andererseits ist das Thema hochinteressant und man findet hier echt wahnsinnig viele Infos über Sensorik und vor Allem auch über die Abläufe im Hintergrund!
@Lars: Hab ich dir doch nicht zu viel versprochen!
Liebe Grüsse an alle, bei Buchgourmet gibts das Buch leider auch nicht mehr, hat irgendjemand eine Idee wo ich noch schauen könnte? Gruß Pascal
@Pascal: Hab mich nochmal umgehört und umgeschaut, leider sieht es schlecht aus. Hab meine Ausgabe sicher im Schrank stehen…! 😉