BioFach 2009 – Verkostung zum Internationalen Bio-Weinpreis II

Letztes Wochenende war ich ja als Verkoster bei der Degustation zum Internationalen Bio-Weinpreis für die BioFach 2009 in Nürnberg.

Es wurden von den rund 40 Verkostern aus den verschiedensten Ländern über 500 Weine verkostet und bewertet. Die zu bewertenden Weine waren insgesamt auf einem guten und recht hohen Qualitätsniveau und bis auf wenige auch frei von Fehlern. Die Rotweine hatten einen Anteil von etwa zwei Dritteln, auf Weißwein entfiel der größte Teil des restlichen Drittel. Roséweine, Schaum- und Perlweine waren hingegen nur schwach vertreten.

Am Samstag war ich in einer Verkostungsgruppe mit Frau Rottner vom Romantik Hotel Gasthaus Rottner und Klaus Herrmann von der Zeitschrift Wein + Markt. Wir bewerteten am Morgen die erste Runde Frankreich, Barriqueausbau. Da gab es erwartungsgemäß sehr viele Weine aus Bordeaux, aber auch aus Südfrankreich waren einige sehr spannende Weine dabei. Am Nachmittag setzten wir uns dann sehr intensiv mit der Gruppe Spanien 4 auseinander. Bei der Bewertung und Beurteilung spanischer Weine muss man sich oftmals intensiv mit ihnen auseinandersetzen, da man es sehr häufig mit unterschiedlichsten Weinstilen im Ausbau, wie zum Beispiel die Frage nach dem „richtigen Maß“ an Oxidation.

Sonntags verkostete ich gemeinsam mit Wolfgang Römmelt, Weinjournalist und -händler und Frau Avantaggiatio (ich weiß leider nicht mehr genau was sie macht, aber sie kommt aus Italien). Wir durften morgens mit überwiegend aus Deutschland stammenden Riesling beginnen. Nachmittags hatte ich dann das Glück neben den in die Endrunde gelangten Roséweinen gemeinsam mit Wolfgang Römmelt an den Tisch mit den Besonderheiten um diese zu verkosten. Das war für mich der spannendste Tisch, da man nie weiß was einem in der nächsten Flasche erwartet. Andererseits war es auch der am anspruchvollsten zu verkostende Tisch, da diese exotischen Weintypen dem Verkoster sehr viel abverlangen. Bei diesen Besonderheiten war ein Wein dabei, der uns so beeindruckte dass wir ihn zu unserem persönlichen Favoriten dieser beiden Tage kürten (inoffiziell). Mehr zu den Ergebnissen folgt sobald diese veröffentlicht sind.

Verkostet wurde nach dem PAR-System. Ich finde dieses System gut, da man sich als Verkoster dadurch mit jedem Wein sehr intensiv (siehe hier) auseinander setzen muss und am Ende ein nachvollziehbares Ergebnis erhält, das nicht nur aussagt dass der Wein X Punkte hat, sondern man sieht genau die Stärken und Schwächen des Weins.

Auch bei der nächsten BioFach wird es (das kann ich verraten…) wieder jede Menge interessanter Weine unterschiedlicher Kategorien in der Vinothek sowie an einer kompetent betreuten Verkostungstheke zu verkosten geben.
Auffällig war mir dass der Anteil spanischer Weine im Bio-Bereich nach wie vor sehr hoch ist, aber insbesondere Italien sich sehr positiv entwickelt hat was die Anzahl der angestellten Weine betrifft. Aber auch aus Deutschland, Österreich und Frankreich wurden Weine zur Verkostung angestellt, die Länder aus Übersee waren natürlich auch vertreten.
Jetzt heißt es also erst einmal abwarten bis zur BioFach 2009, die uns nächsten Februar zu ihrem 20. Jubiläum begrüßen wird.

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