Der 2004 Natural Sweet von Laibach ist, wie der Name erahnen lässt, ein Süßwein. Er kommt aus der südafrikanischen Region Stellenbosch. Das Weingut liegt etwa 10 Km nördlich der Stadt Stellenbosch und verfügt über rund 40 Hektar Weinberge am Fuß des Simonsberg.
Das Weingut produzierte neben seinen trocken ausgebauten Rot- und Weißweinen in den Jahren 2003, 2004 und 2005 auch einen Natural Sweet aus Chenin Blanc aus Trauben eines alten Weinbergs. Das Ziel von Winemaker Stefan Dorst war es einen Süßwein zu machen, der eher einen deutschen Stil hat, also etwas schlanker und eleganter als die internationalen Vertreter meist sind.
Nach mittlerweile vier Jahren Reife hat der Natural Sweet eine intensiv goldene Farbe mit leichten Anklängen von Bernstein. Die Nase strotzt vor Honig und gelben Trockenfrüchten. Üppig und breit strömt der Duft aus dem Glas und entwickelt sich nach ein paar Minuten in Richtung kandierten Früchten. Nimmt man ihn auf die Zunge werden erst einmal alle Geschmacksknospen wachgerüttelt: Entgegen der Erwartung nach dieser üppigen Nase hat er eine frische und animierende Säure die kräftig die Speichelproduktion ankurbelt. Die Aromen gelierter gelber Früchte, Dörrobst und Karamell liegen im Mund, wirken aber nicht überladen und breit, sondern (Säure sei Dank!) unerwartet frisch. Beim zweiten Schluck ist der Gaumen und die Zunge auf die Säure eingestellt und der Wein wirkt geschmeidiger. Das Potpourri der zuvor genannten Aromen wird nun ergänzt durch Kräuter und Blütenhonig. Der Geschmack bleibt sehr lange auf der Zunge. Der Wein schmeckt nicht zu süß, den 125 g/l Zucker werden 9 g/l Säure entgegengestellt. So wirkt er knackig frisch und trotz der Süße nicht klebrig. Im Nachhall hat er feine Noten die mich irgendwie an Vanille erinnern.
Gut gekühlt passt er sogar als Aperitif. Der Säure verdankt er noch einiges Potential für die nächsten Jahre.