VDP – Diskussion um neue Kommunikationsstrategie

Die Blogübergreifende Diskussion zur neuen Werbekampagne des VDP zieht dieser Tage ihre Kreise. So wurden seit gestern zahlreiche Kommentare auf Mario Scheuermanns kritischen Artikel im drink tank gegeben. Natürlich gibt es hier auch verschiedene Ansichten, das ist ja auch gut so. Man kann mit einer Kampagne, die einen klaren Schnitt für die neue Strategie zieht, nicht nur auf Freunde stoßen. Ich persönlich finde die Überlegung mit einer modernen frechen Kampagne einen neue, jüngere Zielgruppe anzusprechen gut und richtig (OK, die Umsetzung mag Geschmackssache sein).
Der VDP und seine Mitglieder hatten noch vor wenigen Jahren den Ruf ein leicht angestaubter Verein zu sein, dessen Mitglieder Kundschaft mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren bedienen. Verbandsintern ist in den letzten Jahren viel passiert: Wechsel in der Vorstandschaft, Generationswechsel bei zahlreichen Mitgliedsbetrieben, Aufnahme junger Weingüter und so weiter und so fort.
Ich persönlich finde die neu eingeschlagene Richtung gut, die Umsetzung dokumentiert vielleicht auch ein wenig den Generationenkonflikt innerhalb des Verbandes und den damit verbundenen strategischen Wandel. Wenn man den klassischen VDP (Verband deutscher Prädikatsweingüter) betrachtet, so passt der Gedanke der neuen Kampagne nicht unbedingt, für viele der jungen Betriebe könnte ich mir gut vorstellen dass diese Kampagne gut zum frechen, modernen und aufgeschlossenen Stil passt. Junge Winzer – junge Ideen eben! Die Auswahl der Motive selbst finde ich auch nicht ganz gelungen. Der Kraftprotz wirkt aufgeblasen, die junge Dame könnte man durchaus als sexistisch betrachten und der Adler passt zwischen den beiden anderen Motiven höchstens mit dem Argument in die Kampagne dass man damit auch den traditionell aufgestellten Weingütern die Chance lassen möchte die Kampagne zu nutzen und ein Motiv einzusetzen.

Auch das Argument mit dieser Kampagne dem Werbeverbot von Frau Bätzing und dem Drogenrat in die Arme zu spielen sehe ich weniger problematisch, unbeschwerter Weingenuss und Komasaufen liegen meines Erachtens immer noch weit auseinander!
Die allgemeine Entwicklung des VDP in den letzten Jahren empfinde ich persönlich als sehr erfreulich und hoffe sehr dass sich dieser Wandel weiter fortsetzt. Auf in die nächsten 100 Jahre!

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