2008er Wetterkapriolen oder „Es kann noch besser werden“

Das Jahr 2008 hat uns neben einem zeitweise nicht vorhandenen Sommer vor allem auch einige Wetterkapriolen mitgebracht.

Seit Ende Mai hatten wir dieses Jahr mehrfach teils schwere Hagelschäden.

So zogen in den Tagen vom 28. Mai bis 2. Juni heftige Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel über Südwestdeutschland. In diesen Tagen fiel mancherorts mehr als 100 mm Niederschlag (in Rheinhessen regnet es durchschnittlich mancherorts nur wenig mehr als 400 mm), in Unterfranken wurden zahlreiche Dächer abgedeckt. Von Hagel betroffen war in diesen Tagen besonders stark der das nördliche Rheinhessen und die Mosel.

In Rheinhessen wurden am Abend des 29. Mai während eines heftigen Unwetters die Reben von knapp südlich von Bingen bis unmittelbar unterhalb von Mainz stark geschädigt. Am darauf folgenden Tag wurden an der Mosel nach Schätzungen der Vereinigten Hagel zwischen 600 und 800 Hektar Weinberge so stark vom Hagel geschädigt, dass größtenteils kein einzelnes Blatt am Stock hing. Die Pfalz wurde erst am 2. Juni voll erwischt. An diesem Tag wurden die Weinberge an der Mittelhaardt von Bad Dürkheim bis Neustadt an der Weinstraße teils schwer vom Hagel in Mitleidenschaft gezogen. Auch im bereits verhagelten nördlichen Teil Rheinhessens hagelte es erneut.

Ende Juli zog dann erneut Hagel über Rheinland-Pfalz und schädigte Weinberge an der Mosel und in der Pfalz. Während am 26. und 27. Juli besonders die Moselregion um Bernkastel von Hagelschäden betroffen war, war es am 30. Juli besonders die Pfalz im Bereich von der Haardt in Höhe von Meckenheim, Ruppertsberg und Deidesheim bis an den Rhein nach Ludwigshafen, die von Starkregen und Hagel heimgesucht wurde.

Auch andere deutsche Regionen waren von diesen Unwettern betroffen. So wurden im Nachbarland Baden-Württemberg besonders im Landesnorden in den Landkreisen Rems-Murr, Heilbronn, Hohenlohe, Main-Tauber und Neckar-Odenwald, sowie der Schwäbischen Alb Ende Juli vom 26. bis 30. viele Weinberge regelrecht verhagelt. Nach einem Bericht der Vereinigten Hagel sind dieses Jahr bereits 45% mehr Hagelschäden zu verzeichnen als im Jahr 2007.

Besonders stark betroffen war hier der Rems-Murr-Kreis. Dort sorgte bereits am 30. Mai ein heftiges Sommergewitter mit Starkregen und Hagel für große Schäden. Über 150 Hektar Weinberge sind hier zu 100 % geschädigt.

Auch nach dem Hagel hat sich der Sommer bislang noch nicht wirklich durchsetzen können. Der Blick nach vorne lässt mich jedoch positiv Richtung Herbst schauen: So soll es in den nächsten Tage laut wetter.net recht mild und eher trocken werden. Heiter und nur mit einzelnen Wolkenfeldern dürfen wir in die nächste Woche starten. Nur für Montag ist in Höhe der Mittelhaardt eventuell mit einzelnen Schauern zu rechnen.

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